Das Albertinum – Meisterwerke der Kunstwelt

Albertinum Dresden am Tzschirnerplatz

Am östlichen Ende der Brühlschen Terasse, direkt neben dem Brühlschen Garten, erstrahlt nach einer umfassenden Sanierung seit 2010 wieder das Albertinum Dresden. Benannt nach König Albert (1828-1902) steht es an der Stelle des ehemaligen Zeughauses der Stadt Dresden und ist heute ein wichtiger Museumsbau für einige der Sammlungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. 


Konkret beherbergt das Albertinum Dresden die Galerie Neue Meister und Teile der Skulpturensammlung – in beiden Kunstsparten wurden jeweils die Werke ab ungefähr dem Jahr 1800 im Albertinum beheimatet. Daher rührt auch die Eigenbezeichnung als „Museum der Moderne“.

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Ebenfalls im Albertinum Dresden untergebracht ist das Gerhard Richter Archiv. Es dient als Forschungs-, Dokumentations- und Kommunikationszentrum für das Werk des hier geborenen Künstlers, Jahrgang 1932. Es beherbergt umfangreiche Sammlungen von Büchern, Katalogen, Zeitschriftenartikeln, Fotos und digitalen Medien mit Bezug zu Gerhard Richter und seiner Kunst. Darüber hinaus bewahrt es Ausstellungsplakate, Einladungskarten, Briefe, Manuskripte und weitere Dokumente auf. Auch Editionen und Künstlerbücher des Künstlers sind hier zu finden. Die Sammlung des Archivs wird kontinuierlich erweitert und aktualisiert. 

Dazu lädt in dem neu gestalteten Innenhof ein kleines Café und eine Buchhandlung zum Verweilen bzw. Stöbern ein.

Albertinum Dresden Innenhof

Während der schweren Flutkatastrophe durch das Elbhochwasser im August 2002 wurden viele der unterirdischen Lagerräume überflutet, in denen die wertvollen Gemälde, Skulpturen und Dokumente lagerten. Durch eine groß angelegte Kunstrettungsaktion konnten diese aber gerettet werden.

Um vor zukünftigen Überschwemmungen geschützt zu sein, entstand die „Arche für die Kunst“ in 17 Metern Höhe über dem Innenhof des Albertinum Dresden. Die stählerne Fachwerkskonstruktion mit einer Grundfläche von 72 mal 24 Metern und einem Gewicht von nicht weniger als 2700 Tonnen beherbergt die Depots und Werkstätten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Mit einem neuen Besuchereingang am Georg-Treu-Platz und einer Lichtfuge zwischen Alt- und Neubau wurden moderne Anpassungen vorgenommen, während das historische Baudenkmal unberührt blieb. Nach einer umfassenden Renovierung wurde das Albertinum 2010 wieder eröffnet. Die Gesamtinvestition des Freistaates Sachsen betrug 45 Millionen Euro. Deutsche Künstler wie Gerhard Richter und Georg Baselitz erwirtschafteten durch die Spende von 46 Werken den wichtigen Grundstock zur Finanzierung des Umbaus.

Besucherinformationen Albertinum Dresden

Die genaue Adresse des Albertinum Dresden lautet Tzschirnerplatz 2, 01067 Dresden. Allerdings sollten Sie den Eingang auf der Nordseite des Gebäudes nutzen, also am Georg-Treu-Platz (erreichbar über Tzschirnerplatz/Salzgasse) nutzen, auch weil dieser barrierefrei ist. Ein weiterer Eingang steht Ihnen auf der Brühlschen Terasse zur Verfügung.

Die Öffnungszeiten des Albertinum Dresden lauten Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr – Montag ist Schließtag. 

Die Anfahrt zum Albertinum Dresden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich problemlos, da die Dresdner Verkehrsbetriebe mit den Haltestellen Pirnaischer Platz und Synagoge nur 300 Meter bzw. 200 Meter entfernt sind. Die Haltestelle Synagoge empfiehlt sich für die Anfahrt mit den Straßenbahnlinien 3, 7, 8 und 9. Der Pirnaische Platz hingegen wird von den Linien 1, 2, 4, 12, 62, 261, 333, 360 und 672 angefahren.

Bei der Anfahrt zum Albertinum Dresden mit dem PKW stehen Ihnen in unmittelbarer Nachbarschaft die Tiefgarage „An der Frauenkirche“ und der Parkplatz Schießgasse zur Verfügung. Ebenfalls nah gelegen sind die Tiefgarage „Altmarkt“ und die Tiefgarage „Frauenkirche / Neumarkt“. 

Der Eintrittspreis für das Albertinum Dresden beträgt 12,- Euro bzw. ermäßigt 9,- Euro. Kinder bis einschließlich 16 Jahren betreten das Haus kostenlos; ab einer Gruppengröße von 10 Personen zahlt jeder Besucher nur noch 11,- Euro.

Sonderausstellung „Kaleidoskop der Geschichte(n). Ukrainische Kunst 1912–2023“

Das Albertinum Dresden präsentiert noch bis zum 10. September 2023 eine faszinierende Überblicksschau über die moderne ukrainische Kunst – eine Premiere für Deutschland und Europa. Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Installationen, Videoarbeiten, Grafik und Archive spannen den Bogen von den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Die Ausstellung gibt Einblicke in die bewegte Geschichte der Ukraine und ihren stetigen Kampf um das eigene Selbstverständnis.

Die Ausstellung ist wie eine Reise konzipiert und umfasst vier Hauptthemen, die sich miteinander verweben: „Praktiken des Widerstands“, „Erinnerungskultur“, „Räume der Freiheit“ und „Gedanken über die Zukunft“. Diese thematischen Bereiche verbinden die aktuelle Situation mit historischen Prozessen und zeigen individuelle Erfahrungen sowie persönliche Geschichten.

Jede Position in der Ausstellung repräsentiert einen einzigartigen Mikrokosmos, der eng mit der Historie des Landes, seiner Kunst und seinem Erbe verknüpft ist. Dies enthüllt die Komplexität und Vielfalt der heutigen ukrainischen Kunstszene. Die Ausstellung erzählt vielschichtige Geschichten über den schwankenden Zustand des Landes und beschäftigt sich intensiv mit der Selbsterkenntnis in der ukrainischen Geschichte, die sich weniger aus Stolz, sondern vielmehr unter äußerem Zwang entfaltet. Besichtigen Sie im Albertinum Dresden diese einzigartige Sammlung, die Ihnen einen neuen Blickwinkel auf die reiche künstlerische Kultur der Ukraine eröffnet.

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Vorschau: Kommende Sonderausstellungen im Albertinum Dresden

Sonderausstellung „Gerhard Richter. Übermalte Fotografien“

Erleben Sie im Albertinum Dresden vom 26.08.2023 bis 19.11.2023 eine einzigartige Ausstellung der „Übermalten Fotografien“ von Gerhard Richter, die erstmals in Dresden gezeigt wird. Die Sammlung umfasst insgesamt 72 Werke, von denen 36 aus der renommierten Gerhard Richter Kunststiftung stammen und die anderen 36 großzügige Leihgaben aus Privatsammlungen sind.

Gerhard Richters Schaffen der letzten sechs Jahrzehnte ist geprägt von einer faszinierenden Verbindung zwischen gegenständlichen und abstrakten Bildstrategien. Besonders in den kleinformatigen Übermalten Fotografien entsteht eine einzigartige Symbiose dieser beiden Stile. Die Entstehung dieser Werke begann der Künstler im Jahr 1986, wobei er ausschließlich kleine Fotos im Format von etwa 10 × 15 cm als Bildgrundlage nutzte.

Zu diesen Übermalten Fotografien äußerte sich Gerhard Richter 1991 folgendermaßen: „Die Fotografie hat fast keine Realität, ist fast nur Bild. Und die Malerei hat immer Realität, die Farbe kann man anfassen, sie hat Präsenz; sie ergibt aber immer ein Bild – egal, wie gut oder schlecht. Theorie, die nichts bringt. Ich habe kleine Fotos gemacht, die ich mit Farbe beschmierte. Da ist etwas von dieser Problematik zusammengekommen, und das ist ganz gut, besser als das, was ich darüber sagen könnte.“

Die Ausstellung zeigt die beeindruckende Verbindung zwischen Fotografie und Malerei in Richters Werken. Er nutzte gewöhnliche Alltagsfotos als Ausgangspunkt, welche in einem gängigen Fotolabor entwickelt wurden und keinen künstlerischen Charakter besaßen. Die Motive reichen von Familienfesten über Personen und Landschaften bis hin zu einer Ansicht aus Dresden.

Besonders faszinierend ist der Prozess der Übermalung. Nach der täglichen Arbeit an seinen großen Gemälden im Atelier zog Richter die Fotos durch die noch feuchten Farbreste auf der Rakel. Hierbei spielte der Zufall eine entscheidende Rolle und es entstanden überraschende neue Realitäten.

Die Ausstellung im Albertinum Dresden ermöglicht Ihnen einen einzigartigen Einblick in Gerhard Richters künstlerisches Schaffen und seine beeindruckende Verbindung von Fotografie und Malerei. Mit dem Ende seines malerischen Werkes im Jahr 2017 hat Richter auch die Arbeit an den Übermalten Fotografien abgeschlossen. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt dieser außergewöhnlichen Kunstwerke.

Sonderasusstellung „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“

Anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich präsentieren das Albertinum Dresden (24.08.2024—05.01.2025) und das Kupferstich-Kabinett (24.08.—17.11.2024) eine beeindruckende Sonderausstellung.

Caspar David Friedrich verbrachte über 40 Jahre seines Lebens in Dresden, wo er seine bedeutendsten Werke schuf, die heute als Höhepunkte der Deutschen Romantik gelten. Als Künstler setzte er eigene Inspirationsquellen gegen die akademischen Traditionen und fand seine Muse in der Natur während ausgedehnter Wanderungen in der Umgebung Dresdens.

Die Landschaftsgemälde von Caspar David Friedrich zählen zu den bekanntesten Kunstwerken international. Seine leuchtenden Farben des Sonnenuntergangs und das geheimnisvolle Licht des Mondes haben die Sicht auf die Natur nachhaltig geprägt. Die Ausstellung im Albertinum Dresden stellt Friedrichs Gemälde den wichtigsten Landschaftsbildern aus der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister gegenüber, die ihn einst inspirierten.

Das Albertinum entfaltet in der Ausstellung ein vielschichtiges Spektrum um die Meisterwerke Caspar David Friedrichs und veranschaulicht seine Netzwerke in Dresden und darüber hinaus. Gemälde von Freunden, Schülern und Zeitgenossen vermitteln die Vielfalt des Kunstbetriebs zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Die Ausstellung beinhaltet zudem Leihgaben aus namhaften deutschen und europäischen Museen, wie der Hamburger Kunsthalle, den Kunstsammlungen Chemnitz, dem Museum Folkwang, dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid und dem Belvedere in Wien. Im Begleitprogramm werden Bezüge zu anderen Orten in der Stadt und der Region veranschaulicht und verschiedene künstlerische und wissenschaftliche Zugänge zum Künstler und seinem Werk einbezogen. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt von Caspar David Friedrich und entdecken Sie die einzigartige Schönheit seiner Landschaftsgemälde.

Geschichte des Albertinum Dresden

Das Albertinum Dresden hat eine reiche Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich als Renaissancebau geplant, wurde es von 1559 bis 1563 unter Kurfürst August als Zeughaus erbaut. Bald wurde es als eines der größten und berühmtesten Zeughäuser Europas angesehen und zählte zu den bedeutendsten Renaissance-Bauwerken Dresdens.

Im 18. Jahrhundert durchlief das Albertinum Dresden mehrere bauliche Veränderungen aufgrund veränderter Ansprüche und des Zeitgeschmacks. Im Jahr 1705 nahm August der Starke erste Erweiterungen vor, um den Raumbedarf des Zeughauses zu decken. Doch das war erst der Anfang.

Unter der Herrschaft von Kurfürst Friedrich August II., dem Sohn von August dem Starken, wurde das Albertinum 1740 einem grundlegenden Umbau unterzogen. Während dieser Umgestaltung erhielt die Fassade eine zurückhaltend barocke Gestalt, die den neuen architektonischen Trends entsprach. Dieser barocke Umbau verlieh dem Albertinum Dresden eine elegante und prächtige Erscheinung.

Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) wurde Dresden von preußischen Truppen belagert und das Zeughaus geplündert. Obwohl das Gebäude von äußeren Schäden verschont blieb, waren die kriegerischen Ereignisse einschneidend für die damalige Zeit und beeinflussten das Albertinum und seine Umgebung.

Im Jahr 1877, nach Fertigstellung eines neuen Arsenals in der Dresdner Albertstadt, verlor das Zeughaus seine ursprüngliche Funktion und wurde für andere Zwecke genutzt. Doch seine Bedeutung als eines der prächtigsten Renaissance-Bauwerke Dresdens blieb erhalten und bis heute zieht das Albertinum Dresden Besucher aus aller Welt an, die seine faszinierende Geschichte und bedeutende Kunstsammlungen entdecken möchten.

Im Jahr 1884 beschloss der Sächsische Landtag, die Antiken- und Abgusssammlung, später als Skulpturensammlung bekannt, sowie das Hauptstaatsarchiv im Zeughaus unterzubringen. Für den Umbau beauftragte man den renommierten Oberlandbaumeister Carl Adolph Canzler. Mit seiner Expertise verlieh er dem Gebäude Sandsteinfassaden im Stil der italienischen Hochrenaissance und platzierte den Eingang zur Skulpturensammlung im Nordflügel an der Brühlschen Terrasse.

Das beeindruckende Gebäude wurde 1889 fertiggestellt und zu Ehren von König Albert (reg. 1873-1902) den Namen „Albertinum“ erhalten. Im Laufe der Jahre wurde die Skulpturensammlung unter der Leitung des Archäologen Georg Treu kontinuierlich erweitert und galt um 1900 als weltweit einzigartiges Museum zur Geschichte der Plastik. Sowohl die Architektur als auch die Präsentation der Antiken- und Abgusssammlung dienten als Vorbild für das neu errichtete Moskauer Museum der Schönen Künste, das heutige Staatliche Museum der Bildenden Künste A. S. Puschkin.

Leider erlitt das Albertinum schwere Schäden während der Bombardierung Dresdens im Jahr 1945. Das zweite Obergeschoss, das Dach, das Haupttreppenhaus und der Lichthof brannten aus, wodurch wertvolle Malereien von Hermann Prell verloren gingen. Kunstschätze der Dresdner Museen wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in die Sowjetunion überführt und kehrten erst in den 1950er Jahren zurück.

Aufgrund von Raumnot wurde das Albertinum ab 1959 nicht nur für Teile der Skulpturensammlung genutzt, sondern auch für Auszüge aus der Porzellansammlung, dem Kupferstich-Kabinett, dem Münzkabinett, dem Grünen Gewölbe und dem Historischen Museum (heute Rüstkammer). 1965 zog die Gemäldegalerie Neue Meister (heute Galerie Neue Meister) ebenfalls in das Albertinum ein. Ab Juni 2004 kehrten nach und nach das Münzkabinett und das Grüne Gewölbe in das schrittweise fertiggestellte Residenzschloss zurück