Albrechtsburg und Dom zu Meissen bei Nacht von der Elbe aus

Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die Zeit und entdecken Sie das historische Juwel der Albrechtsburg Meissen, das erste Schloss Deutschlands und ein bemerkenswertes Glanzstück spätgotischer Architektur! Dieses Schloss, das nördlich von Dresden auf dem Burgberg hoch über dem malerischen Elbtal mitten in Meissen thront, ist nicht nur ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention, sondern auch eine lebendige Darstellung der sächsischen Geschichte.

Die Albrechtsburg Meissen hat eine beeindruckende Geschichte, die bis ins Jahr 929 zurückreicht, als zunächst eine hölzerne und später eine steinerne Festung errichtet wurde. Sie wird als „Wiege Sachsens“ bezeichnet, von wo aus die Wettiner herrschten. Ab 1471 wurde die mittelalterliche Festung vom Baumeister Arnold von Westfalen auf Geheiß der wettinischen Kurfürsten und Herzöge von Sachsen in ein prächtiges Residenzschloss umgewandelt. Die Architektur des Schlosses strahlt noch heute die Macht und Präsenz der ehemaligen Landesherren aus.

Doch die Albrechtsburg Meissen ist nicht nur ein Denkmal der Geschichte, sondern war auch die Geburtsstätte des „Weißen Goldes“: 1710 zog die erste europäische Porzellanmanufaktur in das Schloss ein und von hier aus begann das Meißner Porzellan seinen Triumphzug durch Europa.

Heute bietet die Albrechtsburg Meissen eine faszinierende Dauerausstellung, die die facettenreiche Geschichte des Ortes zum Leben erweckt. Mit interaktiven Exponaten, Augmented-Reality-Formaten und 3D-Inszenierungen können Besucher tief in die innovative Baukunst, die genialen Leistungen und die spannenden Kapitel der sächsischen Geschichte eintauchen.

Entdecken Sie die Albrechtsburg in Meissen, lassen Sie sich von diesem bemerkenswerten Ort faszinieren und genießen Sie eine unvergessliche Reise in die Geschichte Sachsens!

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Besucherinformationen

Adresse der Albrechtsburg

Domplatz 1, 01662 Meißen

Telefon: +49 (0) 3521 4707-0

Albrechtsburg Meissen: Öffnungszeiten 2023

März 2023 bis 31. Oktober 2023: Montag-Sonntag 10 bis 18 Uhr

24.12.2023 und 25.12.2023: Schließtage

Eintrittspreise

Eintritt:12,- € Gruppen ab 15 Pers. pro Pers.:10,- €
Ermäßigt (1):10,- € Eintritt KOMBITICKET Albrechtsburg & Porzellanmanufaktur Meissen:20,- €
Kinder von 6 bis 16 Jahren:4,50 € Ermäßigter Eintritt KOMBITICKET Albrechtsburg & Porzellanmanufaktur Meissen:16,- €

Freier Eintritt für Kinder bis einschließlich 5 Jahren, Geburtstagskinder, Inhaber der Schlösserlandkarte, Begleitpersonen von Schwerbehinderten mit im Ausweis verzeichnetem Merkmal „B“, Reiseleiter

In den Eintrittspreisen das Ausleihen des sogenannten Histopads inbegriffen.

(1) Ermäßigter Eintritt für Schüler ab 17 Jahren, Studenten, Bundesfreiwillige, Zivildienstleistende, FSJler, FÖJler, freiwillig Wehrdienstleistende, Schwerbehinderte, Empfänger von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe, Inhaber eines Sozialpasses

Schloss Moritzburg – Parken und Anfahrt

Anfahrt mit dem PKW

Meissen liegt in einem Bogen, der von den Autobahnen A4 (nehmen Sie die Abfahrt Siebenlehn und fahren weiter über die Bundesstraße B101 oder auch die Abfahrt Wilsdruff), A13 (nehmen Sie die Abfahrt Radeburg) und A14 (nehmen Sie die Abfahrt Nossen-Ost) gebildet wird. So findet jeder seinen idealen Anfahrtweg. Falls aus Dresden kommen, folgen Sie einfach der Bundesstraße B6.

Parken

Parkplätze finden Sie direkt an der Elbe, von wo aus Sie über die Schlossparkstufen an der Leipziger Straße zur Albrechtsburg gelangen. Parken können Sie ebenso unterhalb des Burgberges in der Meisastraße und im Parkdeck am Aufzug zum Burgberg.

Fahrrad

Im Falle der Albrechtsburg bieten sich auch alternative Anreisewege – in Meissen muss es nicht immer das Auto oder der ÖPNV sein. Der malerische Elberadweg führt direkt unterhalb des Burgberges vorbei; der Abzweig zur Albrechtsburg Meissen bzw. zum Dom ist ausgeschildert.

Anreise per Schiff

Die historischen Raddampfer der Sächsische Dampfschifffahrt bieten Rundfahrten auf der Elbe an, bei denen sich eine Besichtigung der Albrechtsburg Meissen gut integrieren läßt.

Anreise mit dem ÖPNV

Ein Bus verkehrt zwischen den Haltestellen Albrechtsburg Meissen/Dom, Markt und Porzellan-Manufaktur von April bis Oktober alle 30 Minuten. Die modernen Busse verfügen über 13 Sitzplätze inklusive einem Rollstuhlplatz und sind gerade klein genug, um durch die pittoresken mittelalterlichen Gassen der Stadt wuseln zu können. Bei einer wahlweise großen oder kleinen Rundfahrt in diesen Bussen erfahren Sie Wissenswertes zur Geschichte der Stadt Meissen.

Auch per Zug ist Meissen und damit auch die Albrechtsburg von Dresden aus gut zu erreichen. Zwar liegt der Bahnhof Meissen auf der vom Burgberg gesehen anderen Elbseite, aber Dank der günstig gelegenen Altstadtbrücke und der allgemein kurzen Wege im überschaubaren Meissen ist die Albrechtsburg nur eine gute Viertelstunde zu Fuß vom Bahnhof entfernt.

Erkunden Sie die Albrechtsburg Meissen mit dem Histopad!

Erkunden Sie die Albrechtsburg Meissen auf eine revolutionäre Art und Weise – mit dem HistoPad! Dieses interaktive Tablet ist ein einzigartiger Reiseführer, der Ihnen Einblicke in die Vergangenheit des Schlosses bietet, die Sie sonst nirgendwo erleben können. Mit Augmented Reality und 3D-Inszenierungen werden Sie auf eine unvergessliche Entdeckungsreise durch die Geschichte dieses Schlosses geführt.

Sie können die berühmte Porzellanmanufaktur Meissen des 19. Jahrhunderts erkunden, sich ein Bild von der Mode am Hof von Sidonia von Sachsen machen und erfahren, welche Meisterwerke der Kunst im Schloss während des Zweiten Weltkriegs versteckt waren. Durch das Scannen von Zeittoren in den historischen Schlosssälen können Sie sogar eine Zeitreise bis ins 15. Jahrhundert unternehmen.

Mit dem HistoPad erhalten Sie einen tieferen Einblick in die einzigartige Architektur der Albrechtsburg und ihre zahlreichen Wandbilder. Sie können sogar auf Schatzsuche gehen und versteckte Schätze finden, um Belohnungen zu erhalten. Als Andenken an Ihren Besuch können Sie ein historisches Selfie machen.

Das HistoPad ist in zehn Sprachen verfügbar (neben Deutsch u.a. in Englisch, Französisch, Tschechisch, Polnisch, Italienisch, Spanisch und Japanisch) und eignet sich auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität sowie Seh- oder Hörbeeinträchtigungen. Es ist im Eintrittspreis enthalten, und Inhaber der SchlösserlandKARTE zahlen nur 3,00 Euro für die Nutzung.

Mit dem HistoPad wird die Geschichte der Albrechtsburg Meissen lebendig. Entdecken Sie Details, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind, und erleben Sie die Geschichte dieses beeindruckenden Schlosses wie nie zuvor!

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Sonderausstellung auf der Albrechtsburg Meissen

Die Albrechtsburg Meissen sucht noch bis zum 19. Mai typisch sächsische Objekte und persönliche Geschichten für ihre neue Sonderausstellung „Unter einen Hut. 1423 – Ein Wettiner wird Sachse“. Diese Ausstellung, die ab 9. September 2023 zu erleben ist, feiert das 600-jährige Jubiläum der Übertragung der sächsischen Kurwürde auf Friedrich den Streitbaren, den damaligen Markgrafen von Meißen. Dieses Ereignis markiert die Geburtsstunde der Bezeichnung „Sachsen“.

Die Sonderausstellung in der Albrechtsburg beleuchtet das bedeutsame Ereignis der Erhebung in den Kurfürstenstand. Dabei konzentriert sie sich auf einige zentrale Themen, die das kulturelle und politische Erbe Sachsens prägen. Sie erforscht die Herkunft des Namens „Sachsen“, der heute das bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste Flächenbundesland im Osten Deutschlands bezeichnet. Die Ausstellung erklärt unter anderem die Privilegien und Ämter, die mit der sächsischen Kurwürde verknüpft waren.

Ein weiterer Fokus liegt auf den Nachfolgern Friedrichs des Streitbaren und ihrer Führung im Wandel der Zeiten. Sie analysiert, wie sie ihren politischen Einfluss bei der Wahl von Herrschern, der Bildung von Allianzen und der Einführung einer neuen Konfession nutzten. Diese Entscheidungen hatten weitreichende Auswirkungen auf die Geschichte und Entwicklung Sachsens. Schließlich untersucht die Sonderausstellung das Wahlrecht in Sachsen und wie es sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat. 

Ein besonderes Highlight der Sonderausstellung auf der Albrechtsburg Meissen ist das geplante sogenannte „Sachsenregal“, in dem 50 Objekte präsentiert werden sollen, die eine besondere Verbindung zu Sachsen aufweisen. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, ihr persönliches „Sachsen-Ding“ einzureichen. Eine Jury wird die Vorschläge bewerten und auswählen, welche Objekte in die Ausstellung aufgenommen werden. Bereits eingereichte Gegenstände reichen von Münzen und Porzellan über Gemälde und Briefe bis hin zu einem Globus.

Nicht nur das Objekt selbst, sondern auch die damit verbundene Geschichte ist wichtig. Die Geschichte sollte erklären, wie der Besitzer zu dem Objekt gekommen ist, warum es für ihn wichtig ist und warum es typisch sächsisch ist. Diese Aspekte fließen in die Bewertung der Jury ein. Auch Menschen, die nicht in Sachsen leben, dürfen teilnehmen. Sie könnten beispielsweise ein Souvenir aus Sachsen einreichen, das sie besonders schätzen oder als Glücksbringer verwenden.

Die Sonderausstellung auf der Albrechtsburg Meissen bietet den Besuchern einen tiefen Einblick in die sächsische Geschichte und Kultur und ermöglicht es ihnen, die Entwicklung dieses wirtschaftlich und kulturell hoch entwickelten Bundeslandes besser zu verstehen. 

Die Architektur der Albrechtsburg

Das kurfürstliche Schloss Albrechtsburg in Meißen ist ein beeindruckendes architektonisches Juwel, das auf einem steilen Felsplateau über der Elbe thront. Mit seinem unverwechselbaren hakenförmigen Grundriss und den außergewöhnlich großen Vorhangbogenfenstern ist es ein bemerkenswertes Beispiel für die deutsche Schlossarchitektur. Der turmartige Charakter des Schlosses, der bis heute auffällt, vermittelt eine politische Botschaft der territorialen Macht und Stabilität der Wettiner.

Die Albrechtsburg, entworfen von Arnold von Westfalen (s.u.), ist ein Meisterwerk der Spätgotik, das jedoch bereits Elemente der Sächsischen Renaissance aufweist. Der Kernbau präsentiert sich in seiner Licht- und Schattenwirkung wie ein prächtiger Kristall, dessen vielfältige Oberfläche ein Spiel von Licht und Schatten erzeugt. Die Fassaden sind in hohen rechteckigen Formaten gestaltet, die den turmartigen Charakter des Gebäudes betonen.

Ein besonders beeindruckendes Merkmal der Albrechtsburg ist die große Haupttreppe im Süden, ein Meisterwerk der Steinmetzkunst. Die geschwungenen Stufen winden sich um ein offenes Zentrum und bieten durch ihre ursprünglich offenen Fenster vielfältige Blickbeziehungen zwischen den Besuchern auf der Treppe und den Beobachtern im Hof.

Die Albrechtsburg Meissen stellt durch ihre einzigartige Architektur und ihre historische Bedeutung einen Höhepunkt jeder Meißen-Tour dar. Mit ihren beeindruckenden Fassaden, den kunstvollen Fenstern und der beeindruckenden Haupttreppe lädt sie Besucher ein, in die Geschichte und Kultur Sachsens einzutauchen.

Die Gestaltung der  Innenräume

Das Innere der Albrechtsburg Meissen beherbergt ein raffiniertes Raumkonzept. Im ersten Obergeschoss finden Sie zwei große, saalartige Räume. Der zentrale Festsaal, zugänglich über die beeindruckende Haupttreppe, diente als Ort für Feierlichkeiten und alltägliche Kommunikation. Der Nordsaal hingegen war ein geheizter Raum, in dem der gesamte männliche Hofstaat täglich zu den Hauptmahlzeiten zusammenkam.

Inmitten dieser großen Räume befinden sich drei eigenständige Appartements, die jeweils Wohn- und Arbeitsbereiche für die Schlossbewohner boten. Ein besonderes Highlight ist das Appartement im Nordosten, dessen Räume einen atemberaubenden Blick auf drei Seiten über das Elbtal bieten.

Im zweiten Obergeschoss finden Sie den Raum für die Damen des Hofes, abseits vom geschäftigen Treiben, sowie das Appartement des Kurfürsten, zentral zwischen Elb- und Hofseite gelegen. Hier gibt es einen speziell entworfenen Rückzugsraum, inspiriert von den „studioli“ der italienischen Humanisten, der einen ruhigen Raum für den Kurfürsten bot, von dem aus er den atemberaubenden Blick auf das Elbtal genießen konnte.

Ein weiterer Besuch im Geschoss der Lukarnenzone enthüllt das vermutete Appartement der Kurfürstin, mit einem internen Treppenaufgang zu den Räumen ihres Gefolges.

Die Geschichte der Albrechtsburg Meissen

Die Burg auf dem Burgberg in Meissen im Früh- und Hochmittelalter

Die Albrechtsburg Meissen – in der Vergangenheit aufgrund der herrlichen Aussicht von der Burganlage auf die umliegende Landschaft gern als „sächsische Akropolis“ bezeichnet – hat eine reiche und vielschichtige Geschichte, die bis ins Jahr 929 zurückreicht. Während der Bronzezeit und der Zeit der Germanen zwar besiedelt, aber wohl nicht befestigt, trug der Burgberg im heutigen Meißen im Frühmittelalter die sorbische Volksburg Gana, bis sie von König Heinrich I. zerstört wurde. Der deutsche König begehrte diese Stelle für seine neue Burg aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage zwischen den Flüssen Elbe, Triebisch und Meisa.

Die ursprüngliche Struktur der Burg bestand aus mehreren Holzgebäuden, die von einer Holz-Erde-Mauer umgeben waren. Der Name Misni, später Meißen, leitet sich von einem kleinen Bach ab, der unterhalb des Burgberges in die Elbe mündet.

Die Burg und ihre Geschichte verblassten für eine Weile in den sächsischen Geschichtsbüchern und wurden erst ab 968 wieder erwähnt, als ein Markgraf von Meißen bezeugt wurde. In dieser Zeit siedelten sich Slawen am Fluss Misni an, während südlich der Burg eine erste deutsche Siedlung entstand. Die Burg Meißen entwickelte sich zu einer Burggrafschaft, die später von der Familie der Meinheringer ausgebaut wurde.

Die Durchsetzung der Herrschaft in der Mark Meißen war nach zahlreichen Feldzügen, die größtenteils vom Markgrafen Gero ausgeführt wurden, bis etwa 963 abgeschlossen. 968 wurde das Bistum Meißen gegründet, mit dem ein eigenständiges Territorium geschaffen wurde, das im Spätmittelalter neben Markgrafen und Kurfürsten Bestand hatte. Die Burg selbst wurde zum Herzstück eines ausgedehnten Herrschaftsgebiets, das als Burgward bekannt ist und dem ehemaligen Gau Daleminzien entspricht. Sie diente als Zentrum eines königlichen Verwaltungsgebiets und hatte neben den Königspfalzen Magdeburg und Merseburg sowie Bautzen eine Schlüsselposition inne.

Das Schicksal der Burg war im 10. und 11. Jahrhundert von politischen Spannungen und häufigen Wechseln des Besitzes geprägt. Nach den Eroberungen von König Heinrich I. wurde die Burg von Markgraf Gero als Teil der Ostmark verwaltet. Im Osten grenzte das Gebiet an das der Piasten, das spätere polnische Königreich, und im Süden strebten die Přemysliden, die Herzöge von Böhmen, nach Erweiterung ihrer Macht.

Die Ernennung von Ekkehard I. zum Markgrafen von Meißen nach dem Tod von Rikdag im Jahr 985 setzte eine neue Ära in Gang. Ekkehard, Mitglied des königstreuen sächsischen Geschlechts der Ekkehardiner, hatte die bedeutende Aufgabe, die später Albrechtsburg genannte Burganlage zurückzuerobern, die 984 von Boleslaw II. von Böhmen und dem Bayernherzog Heinrich dem Zänker eingenommen wurde. Nach intensiven Kämpfen gelang es Ekkehard wahrscheinlich im Jahr 987, die Burg zurückzuerobern, als er eine sächsisch-thüringische Armee zusammen mit Mieszko I. von Polen (mit dem er verschwägert war) gegen die Slawen führte.

Als der polnische Herzog Boleslaw Chrobry im Jahr 1002 die Mark Meißen eroberte, konnte er sich auf die Unterstützung der slawischen Bevölkerung verlassen. Dennoch war die Eroberung der Burg Meißen nicht so einfach, da sie von ihrer deutschen Besatzung verteidigt wurde. Mit Hilfe von Gunzelin, dem Bruder des ermordeten Markgrafen Ekkehard I., gelang es Boleslaw schließlich, die Burg einzunehmen.

Gunzelin wurde von König Heinrich II. zum neuen Markgrafen von Meißen ernannt und kam so in den Besitz der Burg. Dieser Wechsel stieß jedoch auf Widerstand, insbesondere von Hermann, dem Sohn Ekkehards I. und Neffen Gunzelins, der selbst Ansprüche auf das Erbe seines Vaters erhob. So konnte Gunzelin seine Position nicht lange behaupten. Er wurde 1009 von Heinrich II. abgesetzt und die Burg Meißen wurde zur vorübergehenden Verwaltung an verschiedene Herrschaftsträger vergeben.

Im Herbst 1009 wurde Hermann zum Markgrafen von Meißen ernannt, aber seine Herrschaft war von Konflikten geprägt. 1015 wurde das deutsche Heer nach einem gescheiterten Kriegszug zurückgeschlagen und Hermann musste die Burg Meißen gegen Mieszko II. Lambert, den Sohn von Boleslaw Chrobry, verteidigen. Die Kämpfe waren so heftig, dass er sogar die Frauen in der Burg dazu aufforderte, sich an den Kämpfen zu beteiligen.

Mit dem Aussterben der Ekkehardiner im Jahr 1046 fiel die Herrschaft über Meißen zurück an das Reich. Die Burg wechselte in den folgenden Jahren mehrmals den Besitzer, bis sie schließlich 1089 in den Besitz der Wettiner überging. Dieses Adelsgeschlecht sollte Meißen und seine Burg für viele Jahrhunderte prägen. Trotz interner Konflikte und Machtkämpfe, wie der Ermordung von Heinrich II. durch seinen Vetter Konrad I., konnten die Wettiner ihr Territorium erheblich ausweiten. Ab dem späten 12. Jahrhundert gerieten sie jedoch in Konflikt mit dem Kaiserhaus, das seine Macht im Osten Deutschlands ausdehnen wollte.

Die Burg in Meißen diente als Zentrum für mehrere unterschiedliche politische Kräfte, die alle in unterschiedlichen Abschnitten der Burg ihren Sitz hatten. Der Markgraf, der aufgrund seiner territorialen Verantwortung nicht immer auf der Burg sein konnte, der Bischof und ein königlicher Burggraf teilten sich die Burg. Jede dieser Gruppen hatte eigene Interessen, was zu einer ständigen politischen Spannung auf dem Gelände führte.

Die Burg war mehr als nur eine Residenz, sie war auch ein wichtiger militärischer Posten, mit ständig wechselnden Garnisonen sowie einem ständigen Bestand an Burgmännern, die sowohl im Hauptgebäude als auch im umliegenden Vorort wohnten.

Der erste urkundlich bekannte Burggraf war Burchard, der 1069 von Heinrich IV. ernannt wurde. Während des Investiturstreits veränderten sich die Machtverhältnisse auf der Burg mehrfach, bis schließlich Heinrich von Eilenburg als erster Wettiner den Titel des Markgrafen von Meißen erhielt.

Die Architektur der Burg spiegelte die politische Dreiteilung wider, mit getrennten Bereichen für den Markgrafen im Nordosten, den Bischof im Südosten und den Burggrafen im Westen. Jede dieser Bereiche hatte einen eigenen Eingang und war für seine spezifischen Bedürfnisse gestaltet. Im 12. Jahrhundert wurden steinerne Gebäude errichtet, um die Macht und den Einfluss ihrer Bewohner zu repräsentieren. Ein quadratischer Turm aus dieser Zeit ist heute noch in den Fundamenten sichtbar. Ein großes Feuer gegen Ende des 12. Jahrhunderts führte zu erheblichen Zerstörungen, was durch archäologische Funde belegt wird.

Im 13. Jahrhundert erlebte der Burgberg von Meißen erhebliche bauliche Veränderungen, die bis heute das Erscheinungsbild prägen. Dazu zählen defensive Befestigungen an der Ostseite, die heute als Grundlage für die beiden Schlösser dienen, sowie drei runde Türme an den Ecken des Burgplateaus. Eine weitere bemerkenswerte Errungenschaft dieser Epoche war die Schlossbrücke, die damals als einzigartige architektonische Leistung galt und als repräsentativer Eingang zur Burg diente. Sie wird Florentiner Baumeistern zugeschrieben.

Ein zentrales Element des Burggrafenareals war der „Weiße Turm“, ein Bergfried, der speziell zum Schutz der Schlossbrücke errichtet wurde. Das Areal umfasste zudem mindestens einen Palas und eine Kapelle. Trotz dieser bedeutenden baulichen Erweiterungen kam es zu einem schrittweisen Machtverlust der Burggrafen gegenüber den Markgrafen. Im Jahr 1308 musste der Burggraf Meinher III. den Weißen Turm unfreiwillig für zwei Jahre an den Markgrafen Friedrich abtreten, bekam ihn jedoch nie zurück.

Die endgültige Übernahme der Burg durch die Markgrafen erfolgte im Jahr 1426, als der damalige Burggraf in einer Schlacht fiel. Seitdem blieb die Burg im Besitz der Markgrafen, was ihre fortgesetzte Entwicklung und den schrittweisen Ausbau zu dem beeindruckenden architektonischen Ensemble, das wir heute bewundern können, ermöglichte.

Die Albrechtsburg Meissen als Gotisches Residenzschloss

Ab dem 15. Jahrhundert brachten die Markgrafen von Meißen eine neue Ära für die Burg Meißen. Sie führten umfassende Umbaumaßnahmen durch, nachdem die Burggrafen im Jahr 1426 ihre Herrschaft verloren hatten. Die ehemalige Burganlage der Burggrafen wurde dem Verfall überlassen und trennende Mauern wurden niedergerissen. Bedeutende Bauwerke wie der Weiße Turm (1607) und der Rote Turm (um 1500) wurden abgetragen.

Ein bedeutender Wendepunkt war die Ernennung Friedrichs IV., des Streitbaren, zum Kurfürsten von Sachsen im Jahr 1423. Seine Enkel, Ernst und Albrecht, herrschten von 1464 bis 1485 gemeinsam über Sachsen und Thüringen. Sie beauftragten 1471 den Baumeister Arnold von Westfalen mit dem Bau des ersten deutschen Schlosses an der Stelle der alten Markgrafenburg. Obwohl das Schloss als Residenz konzipiert war, wurde es nie als solches genutzt.

Nach der Teilung des Landes im Jahr 1485 erhielt Albrecht die meisten Gebiete um Meißen, einschließlich des neu erbauten Schlosses. Sein Bruder Ernst erhielt den Rest der thüringischen Gebiete und das Herzogtum Sachsen mit Wittenberg. Das Schloss wurde 1676 nach Albrecht, dem ersten Herrn und Erbauer, „Albrechtsburg“ benannt. Es war Georg der Bärtige, der Sohn Albrechts, der die Albrechtsburg als Residenz beanspruchte. Nach erheblichen Schäden während des Dreißigjährigen Krieges blieb die Albrechtsburg jedoch verlassen.

Die Albrechtsburg Meissen als Porzellanmanufaktur und Museum

In den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts erkannte August der Starke die strategische Lage und die freien räumlichen Kapazitäten der Albrechtsburg und gründete hier 1710 die erste europäische Porzellanmanufaktur. Die neu entdeckte Kunst der  europäischen Porzellanherstellung, erfunden erst zwei Jahre zuvor von Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, blühte in der Albrechtsburg auf und etablierte das Schloss als Wiege des „weißen Goldes“. Dabei kam dem sächsischen Herrscher aber zunächst die abseits von Dresden befindliche Lage des Schlosses zu pass, denn so war das Geheimnis der Porzellanherstellung besser zu wahren.

Mitte des 19. Jahrhunderts zog die Manufaktur in ein neues Gebäude, und die Albrechtsburg blieb leer. Von 1864 bis 1870 wurden die alten Manufakturgebäude entfernt und das Schloss architektonisch restauriert. Anstelle des fehlenden Mobiliars wurden zwischen 1873 und 1885 die spätgotischen Wände mit aufwendigen Malereien verziert. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Albrechtsburg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zieht bis heute viele Besucher aus aller Welt an.

Das Schloss war auch ein wichtiger Katalysator für die Einführung von Denkmalschutzgesetzen in Sachsen im Jahr 1909, nach vorherigen Kontroversen um Veränderungen am Schloss. 2010 feierte die Albrechtsburg Meissen ihr 300-jähriges Jubiläum als ehemalige Porzellanmanufaktur und erstrahlt jetzt als ein lebendiges Museum, das die reiche Geschichte Sachsens und Meißens bewahrt. Heute gehört die Albrechtsburg zu den Staatlichen Schlössern und Gärten in Sachsen und ist ein unverzichtbares Ziel für Kultur- und Geschichtsinteressierte.