Goldener Reiter – das ist Dresdens berühmtestes Denkmal. Dabei handelt es sich um eine majestätische Darstellung des Kurfürsten Friedrich August I., besser bekannt als August der Starke. Das beeindruckende Standbild, angefertigt in der Größe eines echten Reiters, zeigt den sächsischen Kurfürsten (König war er auch, aber nicht von Sachsen, sondern – unter dem Namen August II. – von Polen!) in antiken römischen Gewändern, majestätisch auf einem sich aufbäumenden Lipizzanerhengst thronend.


Besucherservice

Goldener Reiter: Adresse und Zugänglichkeit

Der Goldene Reiter ist zu finden auf dem Neustädter Markt in 01097 Dresden (bitte nicht mit dem Neumarkt auf der Altstädter Seite verwechseln) am Ende der Großen Meißner Landstraße (zugleich Bundesstraße B170) und am Fuße der Augustusbrücke. Da das Denkmal jederzeit frei zugänglich ist, gibt es keinerlei Öffnungszeiten o.ä. zu beachten.

Erreichbarkeit des Goldenen Reiters mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln

Da direkt vor dem Goldenen Reiter bzw. dem Neustädter Markt eine größere Straßenbahnhaltestelle („Neustädter Markt“) zu finden ist, an der die Straßenbahnlinien 3, 4, 6, 8, 9, 11 und 12 halten, ist Dresdens berühmtestes Denkmal mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln bestens zu erreichen.

Parken am Goldenen Reiter

Das Parken am Goldenen Reiter ist, wie in der gesamten Dresdner Neustadt, nicht immer frei von Komplikationen, da in diesem Viertel die Parkplatzsituation insgesamt etwas angespannt ist.

Zwei Parkhäuser befinden sich in der Nähe:

  • direkt an der vom Neustädter Markt abgehenden Hauptstraße (Fußgängerzone) das Parkhaus “Metzer Straße” (Metzer Str. 2, 01079 Dresden, 150 Plätze, geöffnet 24/7, Preise tagsüber bis 22 Uhr pro Stunde 1,40 €, Tageskarte 10,-),
  • nur wenig entfernt die Tiefgarage Simmel Center (Turnerweg 1, 01097 Dresden, 350 Plätze, pro Stunde 1,- €, Tageskarte 15,- €; Achtung: Wochentags und samstags nur geöffnet von 7-22 Uhr, sonntags nur geöffnet 10-19 Uhr!).

Von den Parkplätzen im Umfeld sind erwähnenswert:

  • Palaisplatz,
  • Sarrasanistraße,
  • Theresienstraße
  • Wiesentorstraße, 01097 Dresden (Einfahrt von der Großen Meißner Straße, 120 Plätze, geöffnet 24/7, pro Stunde 2,- €, Tagesticket 10,- €);
  • Wigardstraße, 01097 Dresden (GESCHLOSSEN Montag bis Freitag von 2 Uhr bis 16 Uhr, außerhalb dieser Zeit und ganztags am Samstag, Sonntag, Feiertag geöffnet und gebührenfrei).

Alternative: Parken auf der anderen Elbseite.

Falls Sie bei den genannten Parkmöglichkeiten nicht fündig geworden sind oder Ihren Besuch des Goldenen Reiters gern mit einem schönen Spaziergang verbinden möchten, können Sie gern die folgenden drei Tiefgaragen auf der Altstädter Seite Dresdens nutzen und dann über den schönen Theaterplatz, den Schloßplatz und die Augustusbrücke hinüber schlendern.

Die Geschichte des Goldenen Reiters bis zur Jahrtausendwende

Die Herstellung dieses Meisterwerks begann 1732, als der Kunstschmied Ludwig Wiedemann sich daranmachte, das Standbild nach den Entwürfen des Hofbildhauers Jean Joseph Vinache zu gestalten. Die Technik, die er anwandte, bestand darin, das Standbild in dünnes, nur zwei Millimeter dickes Kupferblech zu treiben. Um dem Ganzen Stabilität zu verleihen, wurde das Standbild mit inneren, eisernen Verstrebungen versehen.

Am 12. August 1735 wurde der Grundstein für den Sockel des Standbilds gelegt. Dieser Sockel, entworfen von dem Architekten Zacharias Longuelune, blieb jedoch zuerst unvollendet. Der vollständige Goldene Reiter, einschließlich seines majestätischen Reiters, wurde schließlich am 26. November 1736 der Öffentlichkeit präsentiert. August der Starke – verstorben 1733 – erlebte also die Einweihung seines Denkmals nicht mehr.

Es dauerte bis 1885, bis der Sockel während einer Restaurierung des Standbildes vervollständigt wurde. Dies geschah nach einem Vorschlag von Konstantin Lipsius, der vorschlug, den Sockel mit lateinischer Inschrift zu versehen.

Die Inschrift lautet: 

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Goldene Reiter zum Schutz vor Zerstörung zerlegt und ausgelagert. Er fand einen sicheren Platz im Winterhafen der Weißen Flotte an der Leipziger Straße. Leider führte die hohe Luftfeuchtigkeit in diesem Unterschlupf dazu, dass sich das Metall des Standbilds verfärbte.

Die Wiederauferstehung des Goldenen Reiters fand zwischen 1953 und 1956 statt. In dieser Zeit restaurierte der Bildhauer Walter Flemming das Standbild und setzte es wieder zusammen. Pünktlich zur 750-Jahr-Feier Dresdens im Jahr 1956 kehrte der Goldene Reiter triumphierend an seinen ursprünglichen Standort zurück.

1965 erhielt der Goldene Reiter eine weitere Schönheitskur. Die Restauratoren brachten 187 Gramm Blattgold auf, um dem Standbild einen neuen Glanz zu verleihen.

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Die Restaurierung des Goldenen Reiters 2001-2003 

Im Frühjahr 2001 begann eine neue Phase in der Geschichte des Goldenen Reiters in Dresden. Ein aufmerksamer Dresdner entdeckte Schäden an der linken Ferse des Standbilds und meldete diese dem Landesamt für Denkmalpflege. Dies führte zu einer gründlichen Untersuchung des Standbilds durch Metallrestauratoren im April 2001. Dabei wurden schwerwiegende Schäden an der Stützkonstruktion festgestellt, die auch die Stabilität des Goldenen Reiters gefährdeten. Daraufhin beauftragte die Stadtverwaltung Dresden eine Restaurierungskonzeption.

Am 29. November 2001 war es dann soweit: Das majestätische Reiterstandbild wurde demontiert. Unter den neugierigen Blicken vieler Schaulustiger wurden die Einzelteile mit einem Kran vom Podest gehoben und das innere Stützgerüst freigelegt. Danach wurde das zerlegte Wahrzeichen Dresdens nach Ottendorf-Okrilla gebracht.

Im Dezember 2001 analysierten Experten der Fuchs+Girke GmbH die Schäden. In Zusammenarbeit mit Fachbeiräten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt wurde eine Restaurierungskonzeption vorbereitet. Im Februar 2002 bestätigte die Stadtverwaltung als Auftraggeber diese Konzeption und arbeitete auf ihrer Grundlage eine beschränkte Ausschreibung nach öffentlichem Teilnahmewettbewerb aus.

Die Restaurierung des Goldenen Reiters wurde schließlich im August 2002 der Fuchs+Girke GmbH übertragen. Zunächst wurden die Hinterläufe des Standbildes demontiert und gründlich untersucht. Im September 2002 wurde die 1965 aufgebrachte Ölvergoldung sorgfältig entfernt. Die Hinterläufe des Pferdes wurden verstärkt, wieder montiert und mit Blei vergossen.

Im Oktober 2002 wurde nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten die Oberfläche der Plastik mit Bleimennige beschichtet. Im November wurde der Goldene Reiter wieder auf seinen Sockel am Neustädter Markt montiert. Dort wurden zwei weitere Beschichtungen mit Bleimennige aufgetragen und die Einhausung mit einem beheizten Innenzelt versehen.

Der Dezember 2002 brachte einige Herausforderungen mit sich. Nach dem Auftragen der ersten gelben Beschichtung bildeten sich Risse während der Trocknungsphase, wodurch diese Beschichtung wieder vorsichtig entfernt werden musste. Darüber hinaus beschädigte ein starker Dezember-Orkan die Einhausung des Standbildes. Die Trocknungsprozesse der aufgetragenen Anstriche verzögerten sich dann bis März 2003.

Im April 2003 wurden die letzten ockerfarbenen Anstriche aufgetragen und konnten trocknen. Im Mai 2003 wurde die Vergoldung aufgetragen. Am 20. Juni 2003 war die Restaurierung des Goldenen Reiters abgeschlossen und das fertiggestellte Reiterstandbild wurde feierlich übergeben.

Zum Gedenken an diese umfangreiche Restaurierung wurde am 9. November 2004 eine Gedenktafel feierlich enthüllt. So steht der Goldene Reiter heute, restauriert und in neuem Glanz, als Symbol für die Stärke und den Widerstandsfähigkeit Dresdens.

Der Neustädter Markt

Der „Goldene Reiter“ steht majestätisch auf dem Neustädter Markt, einem historischen Ort im Herzen der Inneren Neustadt Dresdens. Die Geschichte des Platzes reicht weit zurück, wahrscheinlich bis vor das Jahr 1200, als er vermutlich als Zentrum einer slawischen Siedlung diente, die später als Altendresden bekannt wurde.

Heute ist der Neustädter Markt ein Knotenpunkt, an dem wichtige Straßen aufeinandertreffen. Die mit Platanen bestandene Hauptstraße – eine Fußgängerzone -, die stolze Augustusbrücke (die die kurze Verbindung in die Altstadt Dresdens ermöglicht) mit dem Blockhaus, sowie Köpckestraße und Große Meißner Straße kreuzen sich hier. Doch nicht nur diese Straßen treffen hier aufeinander. Auch die charmante Rähnitzgasse, die direkt aus dem eleganten Barockviertel rund um die Königstraße führt, mündet in den Neustädter Markt und verleiht ihm eine zusätzliche Dimension an Charme und Charakter.

Schließlich ist es wichtig zu erwähnen, dass der Neustädter Markt seit 2021 unter Denkmalschutz steht. Diese Auszeichnung unterstreicht die historische Bedeutung und den kulturellen Wert des Platzes, die sowohl für das Dresden des Augustäischen Zeitalters steht, sich aber auch dem architektonischen Erbe der DDR stellen muss.

Zur Geschichte des Neustädter Marktes

Als Herzstück der Inneren Neustadt von Dresden hat der Neustädter Markt eine lange und komplexe Geschichte, die deutlich vor das Jahr 1501 zurückreicht, als er noch als „Ringk“ bekannt war. Nur zwei Jahre später wurde er in den historischen Aufzeichnungen als „Margkt“ bezeichnet. Mit der Zeit wandelten sich die Bezeichnungen, und gegen Ende des 18. Jahrhunderts war „Marktplatz“ die gebräuchlichste Benennung. Im Laufe des 19. Jahrhunderts war „Am Markt“ die übliche Bezeichnung, bis er in den 1920er Jahren schließlich seinen bis heute gültigen Namen erhielt: der Neustädter Markt, so benannt zur Unterscheidung von seinen beiden Gegenstücken in der Altstadt, dem Altmarkt und dem Neumarkt.

An seiner Nordseite beherbergte der Platz einst das Neustädter Rathaus sowie die so genannten Fleisch- und Brotbänke. Zwei öffentliche Brunnen, die ihr Wasser aus der Dresdner Heide bezogen, ergänzten das städtische Bild. Nach dem Brand von Altendresden im Jahr 1685 wurde der Platz erweitert und Pläne geschmiedet, den Brückenkopf der Augustusbrücke mit zwei monumentalen Gebäuden zu flankieren. Jedoch wurde nur das Blockhaus als Wachgebäude der Neustädter Hauptwache realisiert.

Dieser historische Ort beherbergte auch das Haus „Die Zeit“, das mit einer Plastik des berühmten Bildhauers Balthasar Permoser, „Tod mit Stundenglas“, geschmückt war. Daneben befand sich das Wohnhaus von Joseph Fröhlich, dem Hofnarren von August dem Starken, das später das Gasthaus „Narrenhäusel“ beherbergte. Im Zuge der Erweiterung des Platzes wurden das Rathaus abgerissen und ein neues an seiner Nordseite errichtet. Die Brunnen wurden umgesetzt, an ihrer Stelle entstanden zwei Wasserhäuschen mit kupfernen Zeltdächern, die jedoch im Jahr 1895 abgerissen wurden.

Der Neustädter Markt, wo mehrmals der Striezelmarkt stattfand, war immer ein Ort von großer Bedeutung, nicht zuletzt durch die Präsenz des Goldenen Reiters. Doch die Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg hinterließ ihre Spuren und führte zur vollständigen Zerstörung des Neustädter Marktes und seiner umliegenden Gebäude. Erst in den 1970er Jahren begann eine umfassende Neubebauung, und der Platz wurde gemeinsam mit der Hauptstraße zur Fußgängerzone erklärt.

Lange war der Neustädter Markt durch einen Fußgängertunnel mit der Augustusbrücke verbunden. Nach Überschwemmungen wurde dieser Tunnel 2013 geschlossen und schließlich im Winter 2016/2017 verfüllt. Der Neustädter Markt selbst wurde am 31. März 2021 wegen seiner ortsgeschichtlichen, städtebaulichen, gartengeschichtlichen und gartenkünstlerischen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt. Der geschützte Bereich umfasst den gesamten Platz und die Straßenanlage, einschließlich der DDR-Plattenbauten, Grünanlagen, Kleinarchitekturen und Möbel. Der Goldene Reiter, die beiden Nymphenbrunnen, die beiden Fahnenmasten, die acht barocken Figuren, die zwei Vasen und die Platanenallee auf der Hauptstraße waren bereits zuvor unter Schutz gestellt worden.

Mehr als nur Goldener Reiter: weitere Kunstwerke und Brunnen auf dem Neustädter Markt

Der Neustädter Markt bietet eine Fülle an künstlerischen und architektonischen Meisterwerken. Dazu gehören zwei beeindruckende 20 Meter hohe bronzene Fahnenmasten, die den Übergang zur Hauptstraße markieren. Heinrich Epler, ein bekannter deutscher Künstler, schuf diese im Jahr 1893, um an den Besuch von Kaiser Wilhelm I. in Dresden zu erinnern. In liebevoller Detailarbeit verzierte er die Masten mit Reliefbildern von Wilhelm I. und König Albert von Sachsen, die sowohl an die preußische als auch an die sächsische Monarchie erinnern. Die ergänzende Balustrade und die umliegenden Sitzbänke, hergestellt aus robustem schwedischem Granit, fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Ihre Konzeption und Gestaltung lehnten sich an zwei Masten aus dem 16. Jahrhundert in Venedig an, geschaffen vom italienischen Bildhauer Alessandro Leopardi.

Aber nicht nur die Fahnenmasten und der „Goldene Reiter“ zeugen von der bewegten Vergangenheit des Neustädter Markts. An der elbwärtigen Seite des verfüllten Fußgängertunnels, der den Neustädter Markt mit der Augustusbrücke verband, finden sich vier Sandsteinreliefs, die zu verschiedenen Zeiten in den Jahren 1978 und 1979 geschaffen wurden. Sie präsentieren unterschiedliche Blickwinkel auf die Stadtgeschichte Dresdens.

Das erste Relief, gestaltet von Dietrich Nitzsche, zeigt Altendresden um das Jahr 1640 und fängt den Charme und Charakter dieser Epoche ein. Vinzenz Wanitschke widmete sein Relief den beiden Stadthälften, der Neustadt und der Altstadt, im 17. Jahrhundert, wobei er die Einzigartigkeit beider Stadtteile hervorhebt. Egmar Ponndorf schuf ein Relief, das Altendresden und die Altstadt im 18. Jahrhundert darstellt, eine Zeit, in der Dresden viele Veränderungen und Entwicklungen durchlebte. Das letzte Relief stammt von Peter Makolies und zeigt die Hauptstraße und den Neustädter Markt vor den verheerenden Zerstörungen des Jahres 1945. Zusammen bieten diese vier Sandsteinreliefs ein vielschichtiges und faszinierendes Panorama der Dresdner Stadtgeschichte.

Auf dem Platz, nur einen Steinwurf vom majestätischen „Goldenen Reiter“ entfernt, erheben sich zwei Nymphenbrunnen aus Sandstein, die zwischen 1738 und 1742 vom Künstler Johann Benjamin Thomae gefertigt wurden. Heute stehen diese beiden Kunstwerke rund 12 Meter von ihrem ursprünglichen Standort entfernt, doch sie behalten ihre charakteristische Schönheit und Präsenz bei. Jeder Brunnen präsentiert eine Nymphe, die inmitten von Fabelwesen platziert ist. Das Wasser fließt aus kunstvoll geformten Fischmäulern, während an den vorderen Postamenten zusätzliche kleine Wasserausläufe platziert sind. Diese Brunnen durchliefen im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Phasen der Restaurierung und Wiederherstellung, darunter eine durch den Bildhauer Fehrmann im Jahr 1889 und eine weitere durch Werner und Christian Hempel im Jahr 1979, nachdem sie während der Bombardierung im Jahr 1945 beschädigt worden waren. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass die ursprünglichen Statuen im Jahr 1938 durch Kopien des Künstlers Paul Polte ersetzt wurden.

Doch die zwei Nymphenbrunnen sind nicht die einzigen Wasserwerke auf dem Neustädter Markt. An den Ost- und Westseiten des Platzes sind zwei zusätzliche Betonbrunnen von Friedrich Kracht zu finden. Diese Brunnen teilen eine ähnliche Gestaltung und verfügen über beeindruckende Becken mit einem Durchmesser von 15 Metern, die von dreiteiligen Brunnenlamellen umgeben sind. Nachdem sie über die Jahre hinweg durch verschiedene Umstände beschädigt wurden, wurden diese Brunnen schließlich im Jahr 1995 rekonstruiert und in ihre ursprüngliche Pracht zurückversetzt.