Nachdem Schloss Albrechtsberg über Jahrzehnte hinweg die verschiedensten Nutzungsformen erlebte, kann man das rundum hochwertig sanierte Gebäude nebst Park heute im Rahmen von öffentlichen Führungen oder individuellen Gruppenführungen besichtigen (Führungstermine erfragbar unter 0351/8115823 – die Besichtigung des Parks ist auch außerhalb von Führungen möglich). Zugleich dient es als Veranstaltungsort – z.B. für Konzerte – oder kann auch privat für repräsentative Zwecke gemietet werden.
Kleine Ausstellung im Torhaus
Außerhalb von Führungen können sich interessierte Besucher des Parks von Schloss Albrechtsberg in der neu gestalteten kleinen Ausstellung im westlichen Torhaus über Prinz Albrecht von Preußen sowie die wechselvolle Geschichte des Schlosses informieren. Der Eintritt ist frei und der Eingang liegt im Schlosshof; geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr.
Anreise zum Schloss Albrechtsberg
Schloss Albrechtsberg liegt etwas außerhalb des Dresdner Stadtzentrums. Die Adresse lautet: Bautzner Straße (zugleich Bundesstrasse B6) Nr. 130 in 01099 Dresden. Vor dem Schloss stehen nur wenig Parkplätze zur Verfügung und auch im unmittelbaren Umfeld ist die Parkplatzsituation nicht ergiebig. Auch aus diesem Grund kann also eine Anfahrt mit dem Öffentlichen Nahverkehr sinnvoll sein. Nutzen Sie hierfür die Straßenbahnlinie 11 mit den Haltestellen “Wilhelminenstraße” und “Elbschlösser”.
Konzerte auf Schloss Albrechtsberg 2020
Der Kronensaal (s.u.) dient der Dresdner Philharmonie, die ihren Hauptsitz im Kulturpalast hat, schon seit längerem als idealer Konzertort für Kammermusik. Mit seiner Innenhöhe von 10 m, einer Grundfläche von 200 Quadratmetern und einer Nachhallzeit von 2,2 Sekunden bei vollbesetztem Gestühl von etwa 170 Sitzplätzen bietet er sich für diese Musikform besonders an. Einen aktuellen Saalplan können Sie HIER einsehen.
BITTE BEACHTEN SIE AKTUELLE ÄNDERUNGEN AUFGRUND DER CORONA-PANDEMIE
Schloss Albrechtsberg – Kronensaal
György Ligeti: Sechs Bagatellen für Bläserquintett (1953)
Jean Françaix: „L’heure du berger“ für Bläserquintett und Klavier (1947)
Francis Poulenc: Sextett für Bläserquintett und Klavier (1931/32)
Claudia Rose (Flöte); Undine Röhner-Stolle (Oboe); Prof. Fabian Dirr (Klarinette); Felix Amrhein (Fagott); Margherita Lulli (Horn); Christoph Berner (Klavier)
Schloss Albrechtsberg – Kronensaal
György Ligeti: Sechs Bagatellen für Bläserquintett (1953)
Jean Françaix: „L’heure du berger“ für Bläserquintett und Klavier (1947)
Francis Poulenc: Sextett für Bläserquintett und Klavier (1931/32)
Claudia Rose (Flöte); Undine Röhner-Stolle (Oboe); Prof. Fabian Dirr (Klarinette); Felix Amrhein (Fagott); Margherita Lulli (Horn); Christoph Berner (Klavier)
Schloss Albrechtsberg – Kronensaal
Ludwig van Beethoven
Streichquartett F-Dur op. 18 Nr. 1 (1799)
Streichquartett F-Dur op. 59 Nr. 1 (1806)
Collenbusch Quartett:
Cordula Fest (Violine), Christiane Liskowsky (Violine), Christina Biwank (Viola), Ulf Prelle (Violoncello)
Die Räume im Schloss Albrechtsberg
Der Gartensaal
Über den Gartensaal kann man die Südterrasse von Schloss Albrechtsberg erreichten. Aber auch der Raum an sich lädt zum Verweilen ein, denn die Gäste bescheinigen ihm eine gemütliche, fast familiäre Atmosphäre. Die Bilder im Raum zeigen Ansichten unter anderem von Kairo, Konstantinopel und Neapel – Städte, die Prinz Albrecht gern bereiste.
Billardsaal mit Teezimmer
Auch als Durchgangszimmer zur ehemaligen Bibliothek dienen die sich an den Gartensaal anschließenden Räume Billardsaal und Teezimmer (das früher das Rauchzimmer war). Die Wände sind mit täuschend echten Holzimitationen versehen (ähnlich wie im unteren Rundfoyer der Semperoper)
Herrschafts- Treppe
Sehr nobel verbindet dann eine weiße Marmortreppe mit blattgoldverziertem Geländer das Foyer mit der bel étage von Schloss Albrechtsberg. Die hier zu sehende Kuppel ist einen Blick wert, ebenso wie die Herrscherbildnisse mit Vorfahren des Prinzen Albrecht.
Kronensaal
Der prächtigste Raum im Schloss Albrechtsberg ist zweifelsohne der 20 m lange und von Bogenfenstern gesäumte Kronensaal, der ein Paradebeispiel für den preußischen Spätklassizismus ist. Landschaftsbilder, goldgerahmte Spiegel, eine beeindruckende Kassettendecke und ein mächtiger Kronleuchter mit 80 Kerzen verleihen dem Raum eine einzigartige Atmosphäre. Dieser Saal wird sehr gern für Konzerte genutzt (s.o.).
Roter Salon “Rosalie” und Roter Salon “Albrecht”
Die beiden nach dem Erbauer-Ehepaar benannten Roten Salons kamen aufgrund der roten Tapeten zu ihren Namen. Sie dienten als Empfangszimmer und markieren zugleich den Beginn der privaten Wohnbereiche des Prinzen und seiner Gattin, wobei letztere den östlichen Seitenflügel der ersten Etage, er hingegen den westlichen Seitenflügel bewohnte.
Prinzensalon und Blauer Salon
Das waren die jeweiligen Wohnzimmer des Prinzenpaares im Schloss Albrechtsberg. Prinz Albrechts Salon weist eine mit Tierkreiszeichen und den vier Jahreszeiten auf, während seine Frau in ihrem Salon eine Kassettendecke mit Abbildungen des griechischen Gottes Apoll und seinen Musen einrichten ließ.
Lederzimmer
Beim Lederzimmer handelt es sich um das frühere Arbeitszimmer von Prinz Albrecht. Der Name des Raumes rührt von der Lederimitation her, mit der die Wände versehen wurden.
Spiegelsaal
Von der den ganzen Raum umfassenden Holztäfelung ist nur der untere Teil tatsächlich aus dem Naturmaterial hergestellt, während die obere Hälfte des Raumes inklusive der Decke wiederum eine Holzimitation erhielt. Das gedämpfte Licht, für das die Fenster mit Kunstverglasung sorgen, wird von den 25 des Saales im Rauminneren verteilt.
Türkisches Bad
Einen großen Hauch Exotik und Erinnerungen an seine zahlreichen Reisen wünschte sich Prinz Albrecht offenbar für sein Badezimmer in Schloss Albrechtsberg. Entsprechend wurde ein von Säulen getragener Baldachin aus Stuck über einem Bassin installiert, das aus belgischem Marmor gefertigt wurde.
Römisches Bad
Eine beeindruckende Terrassenanlage mit einem großen Wasserbassin und einem Säulengang in Halbkreisform befindet sich am unteren Ende des Parks von Schloss Albrechtsberg. Gerade im Sommer bietet sich dieser Teil des Gebäudeensembles für Feste und Konzerte an.
Die Geschichte von Schloss Albrechtsberg
1850 erwarb Baronin von Stockhausen (1811-1888) das Areal „Findlaters Weinberg“ für 16.000 Taler, wobei sie im Auftrag von Prinz Albrecht von Preußen (1809-1872) handelte. Dieser war ursprünglich mit Marianne von Oranien-Nassau verheiratet gewesen, allerdings in dieser Ehe nicht glücklich, weshalb er sich scheiden ließ. Der eigentliche Anlaß zur Scheidung war seine Liebe zu Rosalie von Rauch, die er 1853 heiratete. Die Verbindung wurde am preußischen Hof mißbilligt, da die Familie von Rauch in der Adelshierarchie nicht hoch genug stand, als daß eine Ehe mit Rosalie für einen preußischen Prinzen als standesgemäß angesehen wurde. Prinz Albrecht und seine Geliebte mußten daher Preußen verlassen und sich in einem anderen Land niederlassen, wobei ihre Wahl auf das von Berlin nicht weit entfernte Sachsen, genauer: Dresden fiel.
Baronin von Stockhausen trat zunächst nach außen auch als Bauherrin des ab 1850 errichteten neuen Schloss Albrechtsberg auf. Mit der Planung wurde preußische Hof- und Landbaumeister Adolf Lohse (1807-1867), ein Schüler Schinkels, betraut. Genau das merkt man der Gestaltung des Hauses auch an, denn bei diesem zu den ganz wenigen spätklassizistischen Bauwerken in Dresden zählenden Schloss griff man zurück auf die Formen der griechischen und römischen Antike sowie der italienischen Renaissance. Auch konkrete Gebäude dienten als Inspiration, vor allem die Villa d`Este bei Rom.
Für die Parkanlagen hingegen waren der preußische Gartenbaumeister Eduard Neide (1818-1883) und der Hofgärtner Herrmann Sigismund Neumann verantwortlich, wobei im Park von Schloss Albrechtsberg vier Landschaften entstanden, die von geschwungenen Wegen durchquert sind, welche über Brücken und einen Viadukt führen, vorbei an künstlich angelegten Teichen, Felsen und einem Wasserfall.
Prinz Albrecht starb 1872 und seine Frau überlebte ihn um etwa sechs Jahre. Nach ihnen wohnte zunächst ihr jüngerer Sohn Friedrich bis zu seinem Tod 1914 im Schloss Albrechtsberg. Dieses wurde danach von seinem Bruder Wilhelm übernommen, der allerdings in finanziellen Dingen kein glückliches Händchen hatte, sondern stattdessen dem Glücksspiel fröhnte. Hoch verschuldet verkaufte er das Schloss nebst Grundstück 1925 für eine dreiviertel Million Mark an die Stadt Dresden. Ab 1930 war der Schloßpark für Besucher geöffnet – ein Angebot, das die Dresdner und ihre Gäste gern annahmen.
Ebenso wie den beiden anderen Elbschlösser blieb Schloss Albrechtsberg die – im Gegensatz zur historischen Innenstadt – das Schicksal der Zerstörung bei den Luftangriffen vom 13.-15. Februar 1945 erspart. Nach Kriegsende nutzte die Rote Armee die drei Schlösser, wobei Schloss Albrechtsberg sogar kurz der Sitz der Sowjetischen Militäradministration war. Wie so oft, wenn die Rote Armee in Ostdeutschland Gebäude nutzte, waren auch hier Plünderung und Zerstörung die Folge.
Nachdem Schloss Albrechtsberg dann ab 1948 als Hotel fungiert, kaufte die Jugendheim GmbH Berlin 1951 das Schloss, um aus ihm den erste Pionierpalast der DDR nach sowjetischem Vorbild zu machen, der den Namen „Walter Ulbricht“ trug. Im Jahr darauf übernahm die Stadt Dresden das Schloss erneut und ist bis heute dessen Eigentümer.
Der oberste Denkmalschützer des damaligen Bezirkes Dresden, Professor Nadler, machte sich auch um Schloss Albrechtsberg verdient, indem er es 1977 zum Nationalen Kulturdenkmal erhob, was in der Folge schädigende Veränderungen unterband und einer bis heute andauernden Restaurierung den Weg ebnete.